Kontaktlinsen

Als alternatives optisches Hilfsmittel, zwischen Brille und refraktiver Chirurgie, können Kontaktlinsen einige Sehstörungen beheben, vorausgesetzt man "verkraftet" sie und das Tragen von Kontaktlinsen wurde nicht kontraindiziert. Nach französischem Recht stellt das Anpassen von Kontaktlinsen immer eine medizinische Leistung dar. Die Kosten für Kontaktlinsen und deren medizinische Anpassung durch ein Augenarzt werden nur in ganz besonderen Fällen von der Krankenversicherung übernommen, je nach Sehstörung: Keratokonus / irregulärer Astigmatismus (infolge einer Netzhautverletzung zum Beispiel) / Kurzsichtigkeit stärker als –8 Dioptrien / Anisometropie stärker als 3 Dioptrien / Begleitschielen / Aphakie.



 

 

Grundsatzregeln: Niemals Ihre Kontaktlinsen oder deren Etui mit Leitungswasser sauber machen. Entfernen Sie Ihre Kontaktlinsen vor einem Bad, einer Dusche, einem Hammam oder einem Saunagang... Waschen Sie Ihre Hände mit nicht fetthaltiger Seife, bevor Sie die Kontaktlinsen anfassen. Tragen Sie niemals Kontaktlinsen, wenn Ihr Auge gerötet ist. Beachten Sie die Pflege- und Tragehinweise, sowie die Hinweise bezüglich eines notwendigen Austauschs. Wenn Sie eine Störung, Reizung, Rötung oder verstärkten Tränenfluss feststellen, insbesondere in Verbindung mit einer Verschlechterung Ihres Sehvermögens, nehmen Sie die Kontaktlinsen sofort ab. Spülen Sie Ihre Augen mit einer Kochsalzlösung gründlich aus und wenn die Symptome länger als 24-48 Stunden anhalten, gehen Sie zu ihrem Augenarzt und nehmen Sie die Kontaktlinsen, den Behälter und die Lösung mit, für den Fall, dass eine bakteriologische Untersuchung notwendig werden sollte.

RGP-KONTAKTLINSEN - RIGID GAS PERMEABLE, FORMSTABIL UND SAUERSTOFFDURCHLÄSSIG- (ODER HYBRIDLINSEN). 

Es sind die geeignetsten Linsen, um Augen mit den stärksten Sehstörungen zu korrigieren (Kurzsichtigkeit > 10 Dioptrien / starker Astigmatismus) oder die erkrankt sind (irregulärer Astigmatismus des Keratokonus oder infolge einer Hornhautverletzung) oder bei trockenen Augen. Das halb formstabile, halb weiche Material ermöglicht eine bessere Sehqualität und verspricht eine längere Lebensdauer, als die von weichen Kontaktlinsen. Nach einer Eingewöhnungsphase von mehreren Wochen ist die Verträglichkeit hervorragend und das Infektionsrisiko ist sehr gering (Risiko 1/10000). Diese Linsen sind perfekt für die Korrektur eines Keratokonus, wenn eine Brille nicht mehr ausreicht.

WEICHE HYDROPHILE KONTAKTLINSEN

Weiche Wochen-, 14 Tages- oder Monatslinsen

Sie bestehen aus Hydrogel oder Silikonhydrogel und vereinen Hydrophilie und Sauerstoffdurchlässigkeiten. Sie sind nicht wirklich für die Korrektur starker Ametropien geeignet und sie müssen ständig feucht bleiben. Es sind gewissermaßen "Strumpf"-Linsen. Wenn die Tränen das Gleichgewicht nicht aufrechterhalten können, trocknen die Linsen aus, sie werden unangenehm und verlieren ihre Durchsichtigkeit.

Weiche Tageslinsen

Linsen ohne notwendige Pflege, sehr bequem und zum einmaligen Gebrauch, mit einem demnach geringen Infektionsrisiko (Risiko 2/10000).

Weiche Linsen mit einer längeren Tragedauer

Je nach Modell können sie Tag und Nacht 7 bis 30 Tage lang ununterbrochen getragen werden. Die Linsen auch nachts während des Schlafs zu tragen, birgt unnötige höheren Risiken für einen sehr geringen tatsächlichen Nutzen (Linsen sind während des Schlafs nutzlos). In manchen Fällen bei Verletzungen oder chronischen Erkrankungen der Netzhaut kann es aus therapeutischen Gründen sinnvoll sein, den Schmerz durch eine längere Tragedauer der weichen "Verbandlinse" zu lindern; Diese werden auch häufig unter strenger ärztlicher Aufsicht im Rahmen der Nachsorge nach einer chirurgischen Laserbehandlung der Hornhaut verwendet, während der Wundheilung (3 bis 5 Tage lang).

Linsen mit einer speziellen Anwendung: Sclera-Linsen (Vollschalen Linsen)

Sie sind formstabil und werden nur sehr selten verwendet, da sie sich nur schwer anpassen und benutzen lassen, aber sie können durchaus bei manchen Formen von Keratokonus, bei sehr trockenen Augen oder bei starken traumatischen Verletzungen des Auges sehr hilfreich sein. In manchen Fällen werden sie auch zu kosmetischen Zwecken benutzt, um einen Blick ästhetischer wirken zu lassen.

Farbige Kontaktlinsen

Sie sind formstabil und werden nur sehr selten verwendet, da sie sich nur schwer anpassen und benutzen lassen, aber sie können durchaus bei manchen Formen von Keratokonus, bei sehr trockenen Augen oder bei starken traumatischen Verletzungen des Auges sehr hilfreich sein. In manchen Fällen werden sie auch zu kosmetischen Zwecken benutzt, um einen Blick ästhetischer wirken zu lassen.

Komplikationen bei Kontaktlinsen

Infektiöse Komplikationen

Eine Kontaktline sollte niemals, auch nicht für nur ein paar Stunden, in einem geröteten oder schmerzenden Auge getragen werden. Eine Entzündung kann sehr schnell die Ausbreitung eines Infekts begünstigen. Eine banale Bindehautentzündung kann sich so schnell zu einer Keratitis oder einem schlimmen Hornhautgeschwür entwickeln. Eine besonders gefürchtete Form ist ein Hornhautabszess, der durch manche Pilzarten oder durch die Amöbe verursacht wird, ein kleiner Parasit, der im Wasser lebt (Wasserhahn, Schwimmbad). Entzündungen der Hornhaut sind eine äußerst seltene dafür aber ernst zu nehmende Komplikation, die durch das Tragen von Kontaktlinsen verursacht werden kann. Sie können bis hin zu einer Hornhauttransplantation und in seltenen Ausnahmefällen bis hin zum Sehverlust führen. Weiche Monatslinsen sind der Hauptverursacher von schweren Komplikationen (Risiko 3,5/10000), dies wird durch eine häufig verspätete Diagnose, eine Lockerung der Überwachung und einer Missachtung der Warnzeichen verschlimmert. 

Allergische Reaktionen

Wie die Riesenpapillenkonjunktivitis sind sie leider keine Seltenheit, manchmal auch nach jahrelangem problemlosen Tragen. Allergien können durch die klassischen Pflege- und Desinfektionsprodukte verursacht werden und das Verwenden einer Peroxidlösung erforderlich oder sogar das Tragen von Kontaktlinsen unmöglich machen.